Licht

Aquariumlicht – Drei Röhren und Kriechstrom!

Meine ersten Berührungen mit dem Thema Aquariumlicht hatte ich bereits in meiner Kindheit. Abgesehen von dem guten alten Gurgenglas mit dem alles anfing, hatten alle meine Aquarien einen Lichtkasten. An einen erinnere ich mich besonders gut, der mir aus damaliger Sicht ziehmlich professionell schien. Für ostdeutsche Verhältnisse war dieser Lichtkasten schon sehr fortschrittlich. Vitamin B hieß das Schlüsselwort. In einem Volkseigenen Betrieb (VEB-Robur) entstand ein Lichtkasten aus Metall mit einer Bedienungsluke an der Frontseite. Ausgerüstet war dieser Lichtkasten schon damals, vor mehr als 30 Jahren, mit drei Leuchtstoffröhren – Reinweiß, Warmton de luxe und einer Limoflour. Da sag mal noch einer, dass wir im Osten keine Ahnung hatten. Heute wird diese Kombination Dreibanden Spektrum genannt und in einer Röhre zusammengefasst. Vollspektrumröhren, die das gesamte Tageslicht simulieren, kamen erst später auf. Für die Elektrik gäbe es heute noch nicht mal ansatzweise eine Betriebserlaubnis, geschweige denn einen TÜV. Die Vorschaltgeräte waren offen im  Lichtkasten montiert, die Lampenfassungen hatten noch keine Dichtungen und trotzdem funktionierte dieser improvisierte und kreuzgefährliche Murks besser, als das was es heute zum Teil gibt. Abgesehen von einem leichten Kribbeln am Unterarm, was hundertprozentig auf Kriechstrom hinwies, gab es nie einen Stromunfall. Klar rosteten mit der Zeit die Vorschaltgeräte, die die ganze Zeit dem Kondenswasser ausgesetzt waren. Eine Abdeckscheibe wäre vielleicht die Lösung gewesen, hätte aber die Handhabung des Ganzen erheblich beeinträchtigt. Und so wurde diese Art der Beleuchtungstechnik bis zur Wende betrieben.

Veränderung

Die Wende 1989 war jedoch nicht unbedingt ein Segen für ostdeutsche Aquarianer. Wir mußten erst noch herausfinden welche Produkte gut für uns sind und welche nicht. Unsere  westdeutschen Kollegen hatten da schon etwas Vorsprung. Wieviel Murks dabei war konnte ich in 20 Jahren aktivem Zoofachhandel gut analysieren. Irgendwann hatte ich den Kanal voll und entwickelte für meine Aquarien eigene Beleuchtungssysteme. Mein Credo: nach Licht kommt nochmal Licht.  Aquarienbeleuchtung exakt auf die Bepflanzung abzustimmen sollte das Ziel jeden Aquarianers sein. Und sich nicht mit dem zufrieden geben was die Industrie ihm anbietet. 2000 begann ich umzudenken und mir Gedanken zu machen, wie ich bestehende Aquarienabdeckungen aufrüsten kann. Und tatsächlich bot der gut sortierte Fachhandel wassergeschützte Bausätze an mit denen sich jetzt aus einer zweiflammigen Aquarienabdeckung mühelos vierflammige Lichtkästen zaubern ließen.