Die Magie der kleinen Naturaquarien

„Size does not matter“ sagt man, „auf die Größe kommt es nicht an“.

Design, speziell Aquariendesign und die Skalierung eines Aquariums auf funktionierend minimale Größe ist ein Thema, das mich bereits seit meiner Jugend beschäftigt. Die Verbindung von Kunst und Funktion sowie Technologie und Abenteuer mit dem persönlichen Ausdruck des Gestalters ist der Grund meiner Leidenschaft für das Aquariendesign.

Aquarien beinhalten nicht nur Pflanzen und Fische sondern auch Emotionen. Die Herausforderung für mich als Designer ist, diese Begeisterung beim Betrachter zu wecken, ohne dabei den Zweck des jeweiligen Aquariums aus dem Auge zu verlieren und somit Faszination erlebbar zu machen. Das für Arnold Design Aquarien typische Nebeneinander von Tradition und Moderne trifft ein internationales Lebensgefühl. Es inspiriert Menschen, die beim Interieur ihres Zuhauses eine bewusste Auswahl treffen.

Der Wunsch nach Individualität hat einen prägenden Einfluss auf die gesamte Modellpalette. Bepflanzung und Besatz tritt hier in Symbiose mit einer immer wieder neuen Formensprache. Glas und Metall ergänzen sich und gehören in einen engen Kontext mit dem Design. Arnold Design Aquarien sind wie Sammlerstücke. Sie führen ein Eigenleben und lassen sich dennoch ideal mit Vorhandenem kombinieren. Jedes Aquarium ist mit äußerster Sorgfalt designed und hergestellt. Lassen Sie sich inspirieren von der Magie der kleinen Naturaquarien. Das ist nicht das Ende, sondern erst der Anfang: Bei Arnold Design Aquarien bleibt nichts dem Zufall überlassen!

Aquaristik auf der Größe einer DIN A4 Seite

Am Anfang war es die Skalierung eines Aquariums auf  funktionierend minimale Größe und im Stil der Naturaquarien eingerichtet. Aquaristik auf der Größe einer DIN 4 Seite, eine harmlose Bastelei, die bewundert, belächelt und der zum Teil keine Zukunft prophezeit wurde. Doch genau letztere Äußerung war der Anlass, weiterzumachen. Die Interzoo 2006 in Nürnberg bestätigte meine Entscheidung. Nano’s kommen in Mode. Ich hatte also zwei Jahre Vorsprung.

Zum damaligen Zeitpunkt war mir noch nicht bewusst, dass es einmal so ausufern würde. Die Dinge bekamen plötzlich eine Eigendynamik. Aus einem Prototyp, Namens Bild: Aquariendesign / Die Magie der kleinen Naturaquarien / Das Nano Designaquarium "Squaredance volume ONE" (2005) von Arnold Design Aquarien im bepflanzten Zustand. Ist Aquaristik auf der Größe eines Netbooks noch möglich? Ja. Technologie mit tollem Design, Aussehen, Gefühl mit Eleganz, menschlicher Note und sogar Romantik im Produkt. Rationalität und Funktionalität kommen durch die klaren Linien und Formen zum Ausdruck.Squaredance volume ONE (2005) entwickelten sich eine ganze Reihe von neuen Modellen, die jedes für sich gesehen, einen neuen Prototypen darstellen. Ziel ist es jetzt, einige davon zur Serienreife zu bringen und die Markteinführung. Wenn ich jedoch von Serienreife spreche, ist das nicht gleichbedeutend mit Stückzahlen von mehreren Tausend. Eher von mehreren 100. Ich habe nicht vor, der Industrie Konkurrenz  zu machen oder in deren Fußstapfen zu treten, um jemand zu sein, der auch nur Aquarien verkauft bzw. verramscht. Ich möchte, dass meine Aquarien etwas Besonderes sind und bleiben.

Nach dem Erscheinen meines ersten Beitrages rief ich natürlich auch ein paar Leute auf den Plan, die das bereits erkannt haben, die sich dachten, sie könnten auf diesen Zug mit aufspringen – so genannte Trittbrettfahrer, Wiederverkäufer, Forenbetreiber, ja sogar Handelsketten. Ich möchte  betonen, dass es völlig meiner Philosophie widerstrebt, meine Aquarien durch Zweite zu verkaufen. Was ich nicht abstreiten möchte, ist die Tatsache, dass diese Aquarien eine wertvolle Bereicherung des Sortimentes darstellen würden. Das ist aber nicht mein Weg und nicht das Ziel – Regalreihe 6 zu belegen, Ich nehme lieber den direkten Weg. Abgesehen davon, wie will jemand Begeisterung kommunizieren, der noch nicht mal in der Lage ist, sich für seine eigenen Produkte zu begeistern, aufgrund der Fülle von Anbietern.

Was mich gefreut hat, war die Resonanz der Leser, die diesen Beitrag wohlwollend aufgenommen haben und dies per E-Mail zum Ausdruck brachten. Es war nicht eine einzige Negativmail dabei. Viele Leser sprach dieser Artikel aus dem Herzen. Ich möchte mich auf diesem Wege recht herzlich bedanken, für die vielen freundlichen Mails, Wünsche und Mut zum Weitermachen.

Die Weiterentwicklung

Mittlerweile sind seit dem Bau des ersten Aquariums mehr als zweieinhalb Jahre vergangen, wir schreiben jetzt das Jahr 2007 und ich kann inzwischen auf 13 entwickelte Aquarien zurückblicken. Rein rechnerisch sind das alle 2,3 Monate ein Aquarium, was entwickelt und gebaut wird. Ein Ende ist nicht abzusehen, Ideen habe ich  genug und an der Ausführung mangelt es auch nicht. Interessant ist die Feststellung, dass der Anspruch immer höher wird. Ich begnüge mich schon lange nicht mehr damit, nur quadratische oder rechteckige Kästen Bild: Aquariendesign / Die Magie der kleinen Naturaquarien / Das bepfanzte Nano Designaquarium "Limbo volume ONE" (2005) aus dem Hause Arnold Design Aquarien. Technologie mit tollem Design, Aussehen, Gefühl mit Eleganz, menschlicher Note und sogar Romantik im Produkt. Rationalität und Funktionalität kommen durch die klaren Linien und Formen zum Ausdruck.zu bauen. Das ist mir zu einfach, nein, es darf ruhig etwas ausgefallener sein.

Limbo volume ONE (2005) war damals ein guter Anfang. Als Nachfolger von Squaredance volume ONE (2005) eine beachtliche Steigerung. Eine Drehung um 180 Grad, wie der Volksmund zu sagen pflegt. In Kürze wird Limbo volume TWO (2005) der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Das Aquarium wird ein Wasservolumen von 20 Litern haben, der Filter insgesamt 10 Liter, wobei allein die mittlere Kammer Platz für 4,4 Liter Filtermedien bereithält. Beleuchtet wird das Ganze mit 2×14 Watt Arcadia Freshwater.

„Stille ist das Element, indem große Dinge heranreifen“.

Im Oktober letzten Jahres wurde ein Aquarium fertig, das ich speziell für die Region gebaut habe in der ich lebe.Bild: Aquariendesign / Die Magie der kleinen Naturaquarien / Ein Blick von vorn auf das Nano Designaquarium "Mecklenburg-Vorpommern" (2006) von Arnold Design Aquarien. Technologie mit tollem Design, Aussehen, Gefühl mit Eleganz, menschlicher Note und sogar Romantik im Produkt. Rationalität und Funktionalität kommen durch die klaren Linien und Formen zum Ausdruck. Mecklenburg Vorpommern (2006) ist ein Aquarium, was allein durch seine Namensgebung und nicht zuletzt durch seine außergewöhnliche Bauform aus der Reihe schlägt. Bei diesem Aquarium stellte ich mir einfach die Frage? Kann man ein Aquarium bauen, das repräsentativ für die Region Mecklenburg-Vorpommern ist, und es dann auch noch so einrichten, das der Betrachter den Eindruck hat er würde die Küstenlandschaft von Juliusruh auf der Insel Rügen sehen, oder einen Blick von Marlow ins Recknitztal werfen? – Man kann!

Bei der Entwicklung dieses Aquariums stellte ich mir die Aufgabe, ein Becken zu gestalten, das hier zu Hause ist. Unverwechselbar müssen die Kürzel „MV“ erkennbar sein, und die Einrichtung der hiesigen Natur entsprechen. Bisher war es so, dass all meine Aquarien schon im Stil der Naturaquarien eingerichtet sind, nur nicht landestypisch. Die größte Herausforderung in der Gestaltung ist dabei die Verbindung von Emotion und Funktion, ein Aquarium mit dem sich der Mecklenburger identifizieren kann.

Kein Zweifel: Mit dem Modell Mecklenburg-Vorpommern wurde dieses ehrgeizige Ziel mehr als erreicht. Nehmen Sie sich ruhig Zeit, um dieses Aquarium auf sich wirken zu lassen. Denn auch wenn schon ein erster Blick auf seine unverwechselbare Linienführung ausreicht, um für spontane Begeisterung zu sorgen, sind es gerade die kleinen Details, die seine Eigenständigkeit ausmachen. Das Aquarienerlebnis beginnt schon beim Betrachten. Zum Beispiel, wenn Ihr Auge auf die gekürzten Seitenwände des „M“ für Mecklenburg zum „V“ für Vorpommern fällt. Wie Flügel nehmen sie sich aus. Sie geben diesem Aquarium einen Hauch von Leichtigkeit, als wolle es davon fliegen. Die unverwechselbare Keilform des Beckens entsteht nicht zuletzt durch das unten verbreiterte „V“, das einerseits mehr Raum für Bepflanzung zulässt, anderseits auch eine ganz pragmatische Funktion erfüllt: Es ist die Standfläche.

Das Serienmodell

Bild: Aquariendesign / Die Magie der kleinen Naturaquarien / Das Design Aquarium Foxtrott Denise volume FIVE (2006) vereint Technologie mit tollem Design, Aussehen, Gefühl mit Eleganz, menschlicher Note und sogar Romantik im Produkt. Rationalität und Funktionalität kommen durch die klaren Linien und Formen zum Ausdruck.Ein Modell hat sich von Anfang an bewährt. Es ist Foxtrott. Dieser Aquarientyp vereint all das in sich, was ein gutes langfristig funktionierendes Aquarium ausmacht und steht in 5 verschiedenen Varianten zurzeit zur Verfügung, einschließlich „ Mecklenburg-Vorpommern“. Die ersten beiden „Foxtrott“ waren noch quadratisch, der Filter bei diesen Aquarien gut versteckt hinter einer Trennwand über die gesamte Längsseite. Er teilt die Grundfläche in zwei Bereiche – Zwei Drittel Aquarium, Ein Drittel Filter. Auf die Dauer war mir das aber zu langweilig und festnageln wollte ich mich auch nicht, indem ich nur ganz kleine Aquarien baue. Rechteckige Varianten waren die Folge. Das Besondere an diesen Aquarien ist, dass sich der Filter, gut sichtbar, seitlich angeordnet befindet und so durch sandgestrahltes Glas schemenhaft  Einblick auf das Innere gewährt. Was sich jetzt auch änderte, war die Beleuchtung. Ich konnte auf konventionelle T8 Leuchtstoffröhren umsteigen, die eine wesentlich bessere und gleichmäßigere Ausleuchtung des Beckens garantieren. Mit dem neuen Beleuchtungsmodul war das kein Problem. Aquarien wurden so angepasst, dass die Beleuchtung komplett über die gesamte Länge geht. Nicht umgekehrt – erst Aquarium bauen und dann schauen was für eine Beleuchtung in den Lichtkasten passt. Ist doch schade, wenn der Betreiber feststellt, dass rechts und links von seiner Beleuchtung im Lichtkasten noch jeweils 10cm Platz ist und so im Aquarium ungewollte Dunkelzonen entstehen. Es wundert mich sowieso, dass hier noch niemand reagiert hat. Die Industrie hatte bisher ihre Ausreden – alles sei standardisiert.  Klar, kann man sich auch besser einprägen – die Standardmaße. Dummerweise passen in einen standardisierten 80er Lichtkasten  auch 25 Watt Leuchtstoffröhren, statt der normalen 20 Watt Röhren. Wie? Wenn man sich einer Beleuchtungseinheit, für zwei Leuchtstoffröhren, der Firma Hagen bedient. In besagtem Fall ist es ein 30 Watt Doppelbausatz, mit dem sich ohne weiteres 25 Watt Röhren betreiben lassen. Auf diese Art und Weise lässt sich jedes Aquarium mit zusätzlicher Beleuchtung aufrüsten. Damit dieses Provisorium nicht ungewollt mal im Wasser liegt, muss man einige Vorsichtsmaßnahmen treffen. Die mitgelieferten Kunststoffhalterungen, mit denen die Beleuchtung befestigt werden soll, würde ich nicht verwenden, stattdessen gegen Federstahlhalterungen austauschen. Doch auch hier ist Vorsicht geboten. Diese so genannten Metallclipse  rosten in kürzester Zeit. Da die Industrie aber nichts Besseres momentan zu bieten hat, ist hier wieder der Aquarianer, oder der „Industriesünden-Korrigierer“ gefragt. Nachbessern ist angesagt. Wie? Die Halterungen mit Nagellack überlackieren – dann halten sie, aber eine Garantie ist das auch nicht. Regelmäßige Kontrolle ist notwendig. Mit derart unzuverlässigen Materialien wollte ich natürlich nicht arbeiten, jedoch um meine Erfahrungen damit zu machen, waren sie ganz hilfreich. So wusste ich wenigstens, wie ich es nicht mache. Lange überlegen musste ich nicht.

Das Tuning

Ein spezielles Profil, mit entsprechenden Bohrungen für die Röhren, erschien mir als die simpelste Lösung. So konnte ich so viele Röhren unterbringen wie ich wollte. Der geringste Abstand zwischen den Röhren beträgt momentan  6cm, von Röhrenmitte zu Röhrenmitte. Allerdings handelt es sich hierbei um ein vierflammiges Bild: Aquariendesign / Die Magie der kleinen Naturaquarien / Das klappbare Beleuchtungsmodul von "Squaredance volume TWO" (2006) ist für 4 x 14 Watt T8 Leuchtstoffröhren vorgesehen.Beleuchtungsmodul, eingebaut in Squaredance volume TWO (2006). Angelehnt an eine Aquarienabdeckung von Herrn Amano. Für sein vorgestelltes 60er Becken benutzte er eine Abdeckung mit 4×20 Watt. Wieso gibt es so etwas nicht bei uns? Sind wir Deutschen zu blöd, um zu entwickeln, oder zu geizig um es zu kaufen? Oder zählen bei uns nur Umsatzzahlen. Vielleicht liegt es aber auch an unserem Anspruch. Haben wir etwa keinen Anspruch? Oder liegt es vielleicht daran, dass Insiderprodukte erst wahrgenommen werden müssen. So will ich gern einen Meilenstein punkto Anspruchs setzen, so wie diesen hier.

Zukunftsvision, oder doch Gegenwartsprodukt?

Bild: Aquariendesign / Die Magie der kleinen Naturaquarien / Das Nano Designaquarium "Foxtrott House at lake" (2007) ist mit Anstand das kleinste Volumen aus dem Hause Arnold Design Aquarien. Diese Aquarium vereint Technologie mit tollem Design, Aussehen, Gefühl mit Eleganz, menschlicher Note und sogar Romantik im Produkt. Rationalität und Funktionalität kommen durch die klaren Linien und Formen zum Ausdruck.Foxtrott House at the Lake (2007). Inspiration für dieses außergewöhnliche Aquarium war ein Film, der von einem Haus am See handelt, welches auf Stahlsäulen direkt im Wasser steht. Die Basis für dieses Meisterwerk ist das kleinste „Foxtrott“, mit einer zu bepflanzenden Grundfläche von nur 29x15cm und einem Wasservolumen von 14 Litern. Vier Beine an diesem Aquarium sorgen dafür, dass es sich10 cm über dem Boden befindet. Platz genug, um darunter vernünftig Staub zu wischen und leicht genug, um den Standort zu verändern. Im hinteren Teil des Beckens befindet sich der Filter, der knappe 10cm der Tiefe für sich beansprucht und in bewährter Art und Weise als Dreikammer-Version gebaut wurde. Filtervolumen insgesamt ca. 4,6 Liter, wobei die mittlere Kammer das größte Volumen besitzt. In ihr befinden sich auch die Filtermedien. Rechts und links davon befinden sich jeweils die Ansaug- und Pumpenkammer. Das Prinzip ist einfach und hat sich früher schon bewährt. Es wurde nur vergessen, weil immer mehr motorbetriebene Außenfilter in der Aquaristik Einzug hielten. Ich persönlich lehne diese Außenfilter aus mehreren Gründen ab:

  • Punkt 1: das Filtervolumen für die empfohlene Beckengröße ist mir zu gering.
  • Punkt 2: die Pumpenleistung ist zu groß.
  • Punkt 3: ist der Vernachlässigungsfaktor bezüglich der Reinigungsintervalle.
  • Punkt 4: ist der Risikofaktor Dichtungen, Verschlussklammern, Filterkörbe, Absperrhähne, Schlauchkupplungen, und verhärtende Schläuche.

Aquariendesign – Funktion kommt vor Ästhetik!

Kompaktheit lautet meine Devise. Die gesamte Technik im Aquarium verstauen. Bedienbarkeit und Funktion ist Voraussetzung für alle meine Modelle. Oberster Leitsatz – Ein Aquarium muss ein Aquarium bleiben, auch wenn das Modell noch so außergewöhnlich ist, muss es einfach zu handhaben sein und der Betreiber muss jeden Tag sehen können, was in seinem Becken vor sich geht. Sobald das Lichtmodul aus dem Aquarium herausgeklappt wird, ist das gesamte Innere, einschließlich Filter sichtbar. Der Betreiber kann also nicht sagen, er hätte den verschmutzten Filter nicht gesehen. Wobei verschmutzt schon übertrieben ist. Verschmutzt ist maximal die Filterwatte im oberen Bereich, die darunter liegenden Medien bleiben, bei regelmäßigem Wechsel der Filterwatte, lange Zeit sauber und verschont von Grobschmutz. Der Filter kann sich also getrost auf die biologische Filterung konzentrieren.

Gute Überlebenschancen für Jungfische

Vielleicht noch eine Anmerkung zur Funktion der verschieden Kammern. Wie ich schon erwähnte besitzt der Filter drei Kammern. In der ersten Kammer wird das Wasser über großzügige Ansaugschlitze angesaugt und erwärmt, bevor es per Überlaufprinzip in die mittlere Kammer geht. Interessant ist die Beobachtung: sollten versehentlich doch einmal Jungfische in die Ansaugkammer geraten, sind diese nicht zum Tode verurteilt. Nein, im Gegenteil, sie haben gute Überlebenschancen, sie werden gut gewärmt und können in dieser Kammer verbleiben. Futter kommt durch die Ansaugschlitze, bei Bedarf kann man sogar zusätzlich füttern. Sind die Tiere groß genug, fängt man sie einfach heraus. Die Kammer ist so geräumig, dass sogar ein kleiner Kescher hinein passt. Geplant wurden die Kammern so, dass eine Hand bequem Platz findet. Die zweite Kammer wird so mit Filtermedien bestückt, dass im oberen Bereich die mechanische Filterung beginnt und darunter unmittelbar die Biologische beginnt. Filterschwämme sind so bemessen, dass ihre Materialstärke 5cm nicht übersteigt. Zwischen den Schwämmen befindet sich genügend Platz für hochporöses Filtergestein. In der dritten Kammer befindet sich die Förderpumpe. Bei Bedarf lassen sich die beiden äußeren Kammern mit zusätzlichen Medien bestücken, wenn man über Kohle oder Torf filtern möchte. Die mittlere Kammer der meisten meiner Aquarien, hat Minimum das Volumen eines Eheim 2222, also ca. 2,3 Liter und maximal 6 Liter. Alle drei Kammern zusammen zwischen 5-16 Liter. Die Frage, warum ich keine Außenfilter benutze, erübrigt sich also.

Beleuchtung der Superlative

Da ist immer noch diese Abdeckung von Herrn Amano für ein 60er Aquarium mit 4×20 Watt, die in meinem Kopf herum geistert. Diese 80 Wattmarke galt es zu knacken. Das ist ein Lichtfaktor von 1,23 Watt auf einen Liter Wasser, ausgehend von einem Aquarium mit den Maßen 60x30x36=64,8 Liter Brutto. Nettowassermenge ca. 50 Liter (Bodengrund ca. 15 kg) sind in die Rechnung mit einbezogen worden. Teilt man nun die Wattzahl durch die Literzahl, sieht die Sache schon anders aus. 1,6 Watt auf einen Liter Wasser. Damit lässt sich gut ein Naturaquarium beleuchten. Ein Anwalt würde jetzt sagen – keine weiteren Fragen. Wie wäre es mit einem Aquarium der Größe 40x40x30=56 Liter Brutto, einer Wassersäule von 23cm, Nettowasservolumen ca.30Liter (Bodengrund ca. 10 kg) sind mit berechnet worden, einer Beleuchtung mit 4×14 Watt=56 Watt. Wattzahl durch Literzahl ergibt einen Faktor von 1,86 Watt pro Liter Wasser. Das Aquarium ist schon gebaut und heißt „Squaredance Volumen 2“. Das ist aber noch nicht alles. Der absolute Oberhammer ist der Filter, der direkt in der Mitte des Volumens steht. Er ist rund und aus durchsichtigem Glas. Ein sehr gewagtes Filterdesign, aber die Zukunft wird zeigen ob der Filter Anklang findet.

Die Magie der kleinen Naturaquarien – Die Nebel von Avalon

Bild: Aquariendesign / Die Magie der kleinen Naturaquarien / Foxtrott "Die Nebel von Avalon" volume TWO (2012) mit zu zwei Drittel aufgeschobenem Sandwichmodul.Foxtrott „Die Nebel von Avalon“ volume ONE wird das nächste vierflammige Modell mit 56 Watt werden. Dieses Aquarium befindet sich im Bau, ist zum Teil sandgestrahlt, und die Beleuchtung unter sandgestrahltem Glas schemenhaft erkennbar. Nettowasservolumen ca. 26 Liter. Ich trau mich gar nicht zu schreiben, was das für ein Faktor ist. Am besten Sie tun es liebe Leser. Wattzahl durch die Literzahl bringt das gewünschte Ergebnis. Ist das jetzt der neue Anspruch an die Beleuchtung eines Aquariums, oder bleiben derartige Innovationen  in der Schublade? Dass liebe Leser entscheiden nur Sie selbst. Abschließend möchte ich noch etwas ankündigen und zwar eine absolute Innovation, eine von mir angestrebte Lichteinbautiefe von nur 30mm inklusive Glasstärke. Die flachste Hängeleuchte am Markt ist 35mm hoch.  In diesem Sinne verabschiede ich mich mit dem zweiten Teil

Die Magie der kleinen Naturaquarien

Die Modellreihe Foxtrott

Bild: Arnold Design Aquarium "Foxtrott volume TWO" in rechteckiger Form, sichtbarem Filter und dem neuen Lichtmodul.Zwei Drittel ein Drittel…oder Foxtrott wie diese Modellreihe  getauft wurde, lautet die Bezeichnung für diese  Becken. Das besondere an diesen Nano-Aquarien ist die Aufteilung der Grundfläche. Zwei Drittel Aquarium, ein Drittel Filter über die gesamte Längsseite oder Tiefenseite. Die eigentliche Filterkammer besitzt mit 3,2 Liter mehr Filtervolumen als ein kleiner konventioneller Außenfilter. Im linken Teil des Filters, der sogenannten Ansaugkammer die über großzügige Ansaugflächen verfügt, befindet sich  der Heizstab. Danach geht das Wasser zwangsgeführt in die mittlere Filterkammer über ein Filterflies, Grobschwamm, Filtra1Elos, in die Pumpenkammer, von wo aus das Wasser wieder zurück ins Becken gefördert wird. Beleuchtet wird das Ganze durch zwei bis drei 11Watt Kompaktleuchtstoffröhren, welche sich im überarbeiteten Lichtmodul (Sandwichbauweise) befinden, dass wiederum im oberen Teil des Beckens verschwindet.

 

Aquarium Splitter

Danke Tetra, wieder ein Aquarium zum tunen!

Bild: Ein von Arnold Design Aquarien getuntes 60er Tetra AquaArt Aquarium-Set mit Bepflanzung, einer ausreichenden Beleuchtung und einem 3 Kammer Innenfilter.Wenn ich eins von der heutigen Werbung gelernt habe, dann ist es das, dass sie aggressiv sein muss sowie über Emotionen und Suggestion abläuft. Was aber nicht unbedingt heißen muss, dass die Produkte, die es zu bewerben gilt, etwas taugen müssen.

Irgendeine deutsche Autobaufirma forderte seinerzeit einmal die Japaner dazu auf, ein neu auf den Markt gebrachtes Auto nachzubauen. Zitat:“Hallo Japaner, wieder ein Auto für Euch zum nachbauen.“ Das ist frech, drückt aber gleichzeitig den Unmut darüber aus, das ein Unternehmen entwickelt und andere davon profitieren, indem sie nachbauen. Soweit möchte ich gar nicht gehen, im Gegenteil, ich mache mir nur bestimmte Produkte der Industrie zunutze, bei denen die Voraussetzungen für eine professionelle Nutzung nicht gegeben sind.

Professionelle Nutzung nicht möglich

In der Aquaristik betrifft es speziell Aquariumabdeckungen und deren Beleuchtungskapazitäten. Gäbe es hier so eine Institution wie die Stiftung Warentest, würden wohl ausnahmslos alle Hersteller von konventionellen Abdeckungen durchfallen. Im unteren Preissegment, das heißt, den so genannten Einsteigersets, fällt diese besonders gravierend auf.Bild: Tetra AquaArt-Aquarium / Die Bauteile chronologisch geordnet, die zum Aufrüsten des Lichtkastens notwendig sind. Idealismus und ein wenig Geld gehören dazu.Bild: Tetra AquaArt-Aquarium / Ein 60er TetraAquaArt Aquarium mit einer 15 Watt Leuchtstoffröhre, die unglücklicherweise noch gekapselt ist, so dass die Wärme nicht abgeführt werden kann und die Röhre schneller altert.
60er-Sets sind so ein Einstieg in die Aquaristik. Ab ca. 39,- Euro aufwärts sind sie zu haben. Was keiner der Käufer weiß, ist, dass ihr billig erstandenes Set in der Wurzel nichts taugt. Es spielt keine Rolle, ob es eine bestimmte Marke ist oder für ein bestimmtes Unternehmen produziert wurde. So lange der Inhalt, sprich die Röhrenanzahl der Abdeckung, Minimum Eins beträgt, die Höhe des Aquariums unverhältnismäßig zur Beleuchtungsintensität steht, der Filter immer am Limit (Maximum) arbeiten muss, wird der Einstieg in die Aquaristik von Rückschlägen gezeichnet sein!
Es sei denn, der Kunde wird von Anfang an darauf aufmerksam gemacht, indem man ihm Optionen anbietet.

Anbieten von Optionen

Optionen bedeuten jedoch nicht zweiflammige Sets mit drittklassigen Leuchtstoffröhren – aber erstklassigen Fotos auf dem Umkarton. Tauscht man die Röhren gegen hochwertigere aus, wachsen anspruchslose Pflanzen recht gut. Ein Naturaquarium mit üppigem, anspruchsvollem Pflanzenwuchs bleibt trotzdem ein Traum. Also was tun? Aufrüsten heißt die Devise!

Tetra AquaArt-Aquarium

Innovative Technik und prämiertes Design ließen mich beim neuen Tetra AquaArt-Aquarium aufhorchen und das besagte Produkt näher untersuchen. Bei genauer Betrachtung fiel mir auf: Es hatte Schwachstellen. Wie jedes seiner Mitbewerberprodukte erschien mir die Beleuchtung im Verhältnis zur Aquariumhöhe – 35cm – etwas spärlich. Auch das Filtervolumen galt es aufzustocken. Wie? Das möchte ich am Tuning eines Tetra-Aquariums demonstrieren.

Danke Tetra, wieder ein Aquarium zum tunen!

Als erstes werde ich aus der ursprünglich einflammigen Beleuchtung eineBild: Tetra AquaArt-Aquarium / Tetra Beleuchtungskasten getunt mit 2 Akardia Freshwater T8 Leuchtstoffröhren und 2 Juwel Reflektoren dreiflammige machen. Die Konstruktion des Lichtkastens und seiner schwenkbaren Futterluken ist förmlich dafür prädestiniert, wobei deren Funktion weitestgehend erhalten bleiben soll.
Man nehme einen Doppelbausatz der Firma Hagen. Das ist eine elektronische Betriebseinheit für zwei Leuchtstoffröhren á 20W, zwei Reflektoren der Firma Juwel und zwei Leuchtstoffröhren Bild: Tetra AquaArt-Aquarium / Die Bedienbarkeit der Luken ist durch das Anbringen der zusätzliche Leuchstoffröhren nicht eingeschrängt. Für die Aufrüstung wurden Arcardia Freshwater Röhren verwendet. á 15W Arcadia – Freshwater der Firma Arcadia. So haben alle Firmen etwas davon – so richtig multikulturell. Das Ganze wird feinsäuberlich an den besagten Luken verschraubt. Dazu müssen wir leider vier kleine Löcher in die schöne Abdeckung bohren. Die aufgehende Sonne im Inneren wird uns darüber hinwegtrösten.

Dieses war der erste Streich, doch der zweite folgt sogleich

Der Originalfilter vom  Tetra AquaArt-Aquarium erschien mir etwas zu schmalbrüstig. Bild: Das getunte 60er Starterset mit dem geöffnetem Lichtkasten und dem von Arnold Design Aquarien neu installiertem 3Kammer InnenfilterMit seinem Filtervolumen von circa – lassen wir es 1 Liter sein – wollte ich mich nicht zufrieden geben. 9 Liter Brutto erschienen mir dagegen schon angemessener. Effizient nutzbar und mit Filtermedien bestückt sind es 3,85 Liter. Das würde ausreichen, um ein 200 Liter-Aquarium zu filtern. Wir dagegen haben ein 60er Tetra AquaArt-Aquarium. Da kann auf jeden Fall nichts schief gehen. Zu Demonstrationszwecken werde ich den Filter transparent lassen. So kann man wunderbar die Technik (Heizstab und Förderpumpe) und den Aufbau des Filters sehen. Aquaristik ohne Geheimnisse – vielleicht sogar der Grundstein für Nachfolgendes.

Die anderen kochen auch nur mit Wasser

Falls Sie bisher gedacht haben, ich wolle nur Tetra vorführen, so stimmt das nicht ganz. Alle anderen Hersteller von Komplettsets können sich ebenfalls angesprochen fühlen. Nahezu alle 60er Sets lassen sich tunen. Das Argument, ein größeres Set zu nehmen, in dem von Haus aus schon eine zweiflammige Beleuchtung vorhanden ist, würde nur eine Multiplikation des Kleinen bedeuten. Der ungünstige Lichtfaktor bleibt derselbe. Bleibt nur noch die Argumentation mit Hilfe des Preises: „Was haben Sie für wenig Geld erwartet? Doch nicht etwa ein erstklassiges Produkt?“ „Eigentlich schon!“ Das Bild auf der Verpackung sah so gut aus – ein richtig schön bepflanztes Aquarium!

„Träumen Sie weiter“

Das Bild auf dem Karton stammt von einem frisch Bild: Tetra AquaArt-Aquarium / Rückansicht bzw. Seitenansicht von einem nachträglich eingebauten Dreikammerfilter.eingerichtetem Tetra AquaArt-Aquarium, das zu Fotozwecken zusätzlich angestrahlt wurde. Das Gesetz der Wirtschaft verbietet es, ein hochwertiges Produkt für wenig Geld zu verkaufen. Ich denke, das versteht jeder. Jedoch gibt es noch ein Gesetz – das der Moral, das nur allzu schnell über Bord geworfen wird. Normalerweise sollte dieses Gesetz an die Hersteller appellieren, ihre Produkte nicht besser zu machen, als sie es sind.

Tetra AquaArt-Aquarium – Innovative Technik und prämiertes Design

Ein Designerpreis  ist noch lange nicht ein funktionierendes Endprodukt. Prämiertes Design täuscht über Funktion hinweg und ist lediglich ein ästhetisches Empfinden. Wenn die Zielgruppe das kaufbewusste Publikum ist, hat diese genauso ein Recht darauf, fair behandelt zu werden. Stattdessen tut unsere Industrie alles, damit genau diese Klientel dauerfrustriert bleibt und nicht versteht , warum ihr Aquarium nicht funktioniert oder nur eingeschränkt funktionieren kann. Hier bekommt doch jeder weniger grob strukturiert denkender Mensch sofort den Eindruck, dass das Ganze von ein paar klugen Köpfen gesteuert wird.

Seit mindestens zwei Jahrzehnten werden diese 60er-, 80er- und 100er-Sets gebaut sowie das Design nur unwesentlich geändert. Die Beleuchtung blieb völlig unberührt – Was ist los meine Damen und Herren – fällt Ihnen nichts mehr ein oder interessieren hier wirklich nur Abverkaufszahlen?
Oder kostet das Werkzeug so viel, um eine derartige Abdeckung in Plastik nicht herstellen zu können? Bestimmt nicht, denn das gesamte Innere können Sie direkt weglassen. Vermutlich wird die Abdeckung in einem Spritzgussverfahren hergestellt. Wo liegt da jetzt das Problem?

Doch halt, stopp – da fällt mir ein, es gibt doch schon 60er-Abdeckungen, in denen das Beleuchtungsmodul herausnehmbar ist. Wenn ich mich recht erinnere, waren das Lichtkästen von Bioplast und Müller & Pfleger. Nur die Zirkulation muss noch verbessert werden. Ein weiteres Manko bei vielen Abdeckungen, die direkt auf die Aquarienoberkante aufgesetzt werden, die an der Außenkante der Scheiben entlanglaufen. Hässliche Kalkstreifen bleiben zurück – warum? Weil die Tropfkante der Abdeckung nicht stark genug abgewinkelt ist. Wodurch entsteht so etwas? Kapillarität – also eigentlich eine Fehlkonstruktion!
Schlimmstenfalls trägt der Unterschrank die Konsequenzen davon. Das kann auch nicht der Rahmen unter dem Aquarium verhindern, der eine schmale Rinne in seinem Profil aufweist – irgendwann ist auch die voll. Ach so, ich vergaß, so lange steht das Aquarium ja gar nicht – Denn es steht bereits im Keller – warm und trocken. Von zehn Neuanfängern bleibt einer dabei, der sich ein größeres Volumen kauft – das ist eine bemerkenswerte Quote.

Verbesserte Bedingungen

Bild: Tetra AquaArt-Aquarium / Ein von Arnold Design Aquarien getuntes 60er-Set von Waterhome, beleuchtet mit 4x15 W Arcadia Freshwater T8 Leuchtstoffröhren.Es gibt bestimmt Menschen, die ihr 60er-Set unter anderen Bedingungen weiterbetreiben würden, aber aufgaben, weil keine Alternativen angeboten werden. Damit dies keine Dauerzustand bleibt, möchte ich einfach ein paar Dinge verbessern und so einigen Menschen zu einem zufriedenstellenden Hobby verhelfen.
Nebenbei bemerkt – keiner kommt zu Schaden. Der Kunde ist glücklich und die Industrie ist über Zusatzverkäufe zufrieden, was letztere doch schon wieder mit einem Augenzwinkern quittieren werden. Meine Designerdienstleistung würde ich sehr gern der Industrie zur Verfügung stellen. Vielleicht ist dann in Zukunft ein vierflammiges 60er-Set denkbar…

Stellt sich abschließend nur noch die Frage, wie wird jetzt jeder einzelne Hersteller darauf reagieren, ganz speziell Tetra? Muss ich jetzt mit einer Klage rechnen, werden sich einige Firmen mit mir in Verbindung setzen oder beginnt jetzt eine Flut von Begründungen, Rechtfertigungen und so weiter? Meine Damen und Herren, nehmen Sie mir es bitte nicht übel, aber über zehn Jahre Zoohandel lassen nicht nur bei Kunden Frustration entstehen, sondern auch bei den Verkäufern und Zoohändlern. Wenn man permanent die Produktionssünden der Industrie korrigieren muss, davon kann sich leider keiner von Ihnen freisprechen, dann bekommt man so seine Zweifel. Ich möchte alles andere als der ERFÜLLUNGSGEHILFE der Industrie sein.

Erfahrungen machen kann dauern

Das zu erkennen, hat bei mir 40 Jahre gedauert. Vorher orientierte ich mich an dem, was da war. Wenn da nicht eines Tages ein Japaner aufgetaucht wäre, der so eine völlig andere Aquaristik betrieb. Seine Aquarien sind wunderschön bepflanzt und extrem hell beleuchtet. Der bede-Verlag und andere haben sogar Bücher darüber veröffentlicht. Die einzige, die diesen Mann nicht so richtig wahrgenommen hat, ist offenbar unsere Industrie. Zumindest nicht, was seine 60er-Abdeckungen betraf. Denn es ist bereits einige Jahre her, seit ich eines dieser Bücher zum ersten Mal in den Händen hielt.

Licht

Bild: Tetra AquaArt-Aquarium / Es geht auch ohne Industrie - die erste modifizierte Waterhome-Abdeckung mit 4 x15 Watt .Viermal 20 W über einer 60 X 30 cm Grundfläche. Das hatte Charakter, ganz zu schweigen von den Pflanzen, die darunter gepflegt wurden. Spätestens an diesem Aquarium merkte ich, wie weit wir davon entfernt waren. Diesen Zustand galt es abzustellen und von Stund an sann ich darüber nach, wie man konventionelle Lichtkästen und Aquarien tunen kann, die dem heutigen Anspruch genügen.
Das Ergebnis sehen Sie heute.

Nachsatz!

Nach dem ich mit der Einrichtung des Cubes fertig war und die gesamte Technik angeschlossen hatte, kam jetzt der Moment der Inbetriebnahme für das modifizierte Tetra AquaArt-Aquarium. Das alles funktionieren würde, stand außer Zweifel. Womit ich nicht gerechnet habe, war der Vorher-Nachher-Effekt. Schaltet man nur die Originallampe vom Tetra AquaArt-Aquarium ein, wirkt die Einrichtung eher gespenstisch. Eine Freundin benutzte einmal die Aussage: „Sieht ja aus wie eine Räuberhöhle.“ Schlagartig war ich ernüchtert und versuchte mir vorzustellen, wie es wohl anderen Aquarianern gehen würde – Enttäuschung pur. Werden die beiden zusätzlich eingebauten Leuchtstoffröhren eingeschaltet, dann geht in dem Aquarium die Sonne auf.

Nach Licht kommt nochmal Licht

Der Unterschied war derartig gravierend, dass ich mich gefragt habe, wie viel Frechheit muss man besitzen, um ein Aquarium mit so wunderbaren Worten wie innovative Technik und prämiertes Design zu versehen? Die Bezeichnung „Einsteiger-Set“ halte ich für nicht richtig – Aussteiger-Set wäre da schon eher zutreffend. Wie sollen sich beim Neueinsteiger Anfängererfolge abzeichnen, wenn die Industrie dem Fachhandel nicht vernünftiges Equipment zur Verfügung stellt?
Eine alte Weisheit besagt, dass Unwissenheit ein Segen ist. Segen für wen? Ich glaube, der Fachhandel wird schlichtweg nur benutzt und das schon seit Jahrzehnten. Es wird Zeit, dass wir der Industrie mal ein wenig auf die Finger klopfen und deutlich machen – so nicht. Wir als Einzelhändler haben dies schon begriffen, denn die Rache des Kunden ist gewiss, wenn er merkt, dass das Produkt nicht hält, was versprochen wurde. Er geht zum Nächsten. Das können wir auch!
Abschließend bleibt noch zu bemerken, dass die klappbare Abdeckung des Tetra – AquaArt Aquariums nicht durchdacht ist. Jedes Mal, wenn diese am nächsten Morgen aufgeklappt wird, ergießt sich das Kondenswasser, das sich über Nacht im Deckelinneren gesammelt hat, über die Rückwand des Aquariums – trotz oberer Umrandung! Welch ein Dilemma! Also lieber erst am Nachmittag oder Abend füttern, dann ist das Wasser verdunstet. Übrigens, Tetra hat kurze Zeit später reagiert – mit der Erwirkung eines Schreibverbotes für meine Person. Soviel zu Meinungsfreiheit.

Die Liste der klein bleibenden Fische

Spätestens seit der Interzoo 2006 in Nürnberg ist es klar, die Nano’s oder Miniaquarien halten auch in die  Süßwasser Aquaristik ihren Einzug. Was in den USA schon vor Jahren mit Nanoriffaquarien begann und sich einer stetig wachsender Fangemeinde erfreut, von Daniel Knott in der 14. Ausgabe der Koralle 2002 sehr schön beschrieben wurde, erfährt jetzt in Deutschland seine Renaissance.

Zurzeit werden diese kleinen Volumen noch als Garnelen- und Krebsaquarien angeboten. Ich nehme mal an, dass dies eine reine Vorsichtsmaßnahme ist, weil die gesetzlichen Grundlagen für diese kleinen Behälter noch nicht vernünftig definiert wurden, was die Besitzer dieser kleinen Aquarien nicht davon abhält, Garnelen und Fische zu kombinieren. Um letztere soll es auch in diesem Artikel gehen.

Denn auch ich habe 2004 angefangen kleine Nano’s zu entwickeln, zu bauen, einzurichten und mit Lebewesen zu besetzen. Diese Lebewesen waren schon damals vorwiegend kleine Fische und eine geringfügige Anzahl von Garnelen. Ein guter Einstieg in die Nano – Aquaristik sind die Boraras-Arten mit 2-2,5 cm Länge. Mit der Publikation darüber musste ich schon etwas vorsichtiger umgehen um nicht Ärger zu bekommen. Nichtsdestotrotz besetzte ich meine Aquarien mit Fischen und war ständig auf der Suche nach interessanten Tieren. Als selbständiger Zoofachhändler bekam ich natürlich auch regelmäßig die aktuelle Stockliste meines Zierfischgroßhändlers. Doch seltsamerweise fand ich darauf sehr wenig klein bleibende Fische, die geeignet wären um Nano’s zu besetzen. Erschwerend kommt noch hinzu, dass diese Tiere nicht regelmäßig beziehbar sind. Was also tun? Eine Recherche im Internet  brachte etwas Licht ins Dunkel. Ich entdeckte eine Liste mit kleinen Fischen. Jetzt bekam ich erstmal einen Überblick, wie viele es überhaupt gibt. Von A wie Adrianichthyidae bis T wie Trichomycteridae sind eine ganze Reihe von Fischen dabei, die selbst ich noch nicht mal ansatzweise kannte.

Interessant sind die „Top Ten“ der Kleinsten der Kleinen, die oft unter zwei Zentimeter Länge bleiben, aber nur in Ausnahmefällen im Handel zu bekommen sind. Da ist zum Beispiel „Paedocypris progenetica“ das zurzeit kleinste Wirbeltier der Welt, der zu den Cypriniden zählt. Einige seiner Eigenschaften lassen ihn eher als Larve erscheinen und nicht als ausgewachsenes Tier. „Danionella species“ der Kristallbärbling zählt ebenfalls zu den kleinsten Süßwasserfischen, jedoch nur sehr selten im Handel anzutreffen. „Pandaka pygmaea“ die Zwerggrundel lebt in Flüssen, Flussmündungen und Mangrovengebieten auf den Philippinen, Singapur und in Indonesien. Sie fühlt sich in Brack- und Meerwasser gleichermaßen wohl. „Oryzias minutillus“ der Zwerg-Reiskärpfling lässt oft den Eindruck entstehen, er wäre ein Jungfisch anderer Arten, obwohl er gut erkennbar an seinen blauen Augen und dem blauen Strich hinter den Kiemen ist.

„Scoloplax empousa“ ein dämmerungs- und nachtaktiver Luftatmer der Klarwasserzonen, der im Bodengrund nach Mückenlarven sucht und sich bei Störungen im Bodengrund eingräbt. „Lepidarchus adonis“ der Adonissalmler bevorzugt eine dichte Bepflanzung, sehr weiches Wasser, feinstes Lebend- und Trockenfutter und gilt als äußerst anspruchsvoll. „Odontocharacidium aphanes“ der zornige Zwergpfeilsalmler hält sich meist in Pflanzen versteckt und schwimmt bedächtig hin und her, kann jedoch bei Bedarf pfeilschnell durchs Wasser flitzen. „Barboides gracilis“ der vermutlich kleinste Cyprinide Afrikas ist in der Haltung relativ unproblematisch und eignet sich sehr gut zur Vergesellschaftung mit anderen kleinen Fischen. „Boraras spec. South Thailand“ der eine dichte Bepflanzung, weiches,  gut temperiertes Wasser und Kleinstfutter bevorzugt.

Die gesamte Liste ist nebenbei bemerkt fingerdick, zu einigen Tieren sind kaum Informationen verfügbar. Andere wiederum sind in Atlanten gut beschrieben. Einige eignen sich sogar hervorragend als Kaltwasserfische, sind leicht zu züchten. Andere dagegen sind recht aggressiv. Aber abgesehen von all ihren Eigenschaften bleibt immer noch ein Wermutstropfen – die Beschaffbarkeit. Auf einige wird man wohl gänzlich verzichten müssen, weil sie nicht gefangen werden dürfen, aufgrund ihrer Seltenheit oder Populationsdichte. Die Naturentnahme ist streng verboten. Viele der Fische sind im Fachhandel selten oder kaum länger verfügbar. Das meiste wird man wohl über private Züchter beziehen müssen.

Einen Aspekt gibt es noch zu beachten, denn dieser gilt speziell für den Zoofachhandel und seine Verkaufsanlagen. Hier beginnt nämlich das Dilemma. Die Verkaufsanlage ist nicht für die Kleinsten der Kleinen geschaffen. Das ist ein absolutes Mango. Das beginnt schon damit, wenn die Neonsalmler mal kleiner ausfallen als gewohnt. Überlaufkämme, Ansaugschlitze, Ansaugkörbe, Ansauggitter werden zur Bedrohung für diese kleinen Lebewesen. Weil sie schlichtweg angesaugt werden und zwangsläufig im Filterbecken landen, wo sie oftmals nicht bemerkt, oder nur mit Mühe wieder heraus gefangen werden können. Auf die Dauer macht das natürlich keinen Spaß. Entweder die Anlage wird entsprechend improvisiert, oder die Tiere in anderen Aquarien untergebracht, wo sie nicht Gefahr laufen im Filter zu landen, oder sie verschwinden von der Bildfläche und tauchen nie wieder auf.

Vielleicht sollten  Firmen, die derartige Anlagen planen und bauen auf dieses Problem reagieren und nicht nur standardisierte Sachen verbauen. Andererseits muss man sich auch fragen – interessiert die das überhaupt. Ich kann mich noch gut an den Wortlaut unseres Aquarienanlagenbauers erinnern als wir ihn fragten, wie er darauf reagieren würde, wenn er merkt, dass der Auftrag vor Planungsfehlern strotzt. Er führt den Auftrag aus, ohne den Kunden darauf hinzuweisen. Die Antwort war für meine Begriffe verantwortungslos, vielleicht hat er auch schon vor längerer Zeit einfach resigniert. Ich denke eher letzteres. Noch schlimmer ist es, wenn man sich auf die Erfahrungen eines Fachmannes verlässt und dieser die Anlage plant und sie am Ende nicht so funktioniert, wie man sich das vorgestellt hat. Und sich herausstellt, dass das ganze eine Fehlplanung war und die Anlage nur eingeschränkt und mit Abstrichen betrieben werden kann.

Ich denke mal, so hat jeder Zoofachhändler seine Erfahrungen sammeln können, die, wenn sie von der Industrie abgerufen würden, sehr nützlich sein könnten.